Bei der diesjährigen deutschen
Judo-Katameisterschaft, bei der eine genau festgelegte Anzahl und Art von
Würfen, Hebeln, Würge- oder Bodentechniken gezeigt werden muss, starteten aus
Oberhausen in der Wurf-Kata (Nage-no-Kata) Yusuf Arslan vom PSV Oberhausen mit
seinem Partner Sergio Sessini vom Tunerbund Osterfeld. Als elffache (!)
Deutsche Meister und mehrfache Sportler des Jahres Oberhausen wussten sie ihre
Heimatstadt gut zu vertreten. Nach der Qualifikation bei der Westdeutschen
Meisterschaft traten sie auch zusätzlich zur Nage-no-Kata auch in der Katame-no-kata
(das Zeigen von Techniken im Boden) an. Sie enttäuschten ihren Trainer Kalle
Bartsch (PSV Oberhausen), der als Welt-Wertungsrichter und selbst zweifacher
Deutscher Meister in der Nage-no-kata natürlich weiß, was man tun muss, um in
der Spitze dabei zu sein, nicht: Den zwölften Titel holten sie sich.
Einige Zeit später standen sie
erneut auf dem Podium. In der Katame-no-kata
erreichten sie wie im letzten Jahr mit einem minimalen Punkteabstand (2 Punkte
zu Platz 2 und 6 Punkte zu Platz 1) wieder Rang drei. Durch ihre
langjährigen Erfolge wurden sie für die im September stattfindenden
Weltmeisterschaften in Süd Korea nominiert.
Ebenfalls bei der Deutschen Katameisterschaft traten der ID-Judoka (Sportler mit einer geistigen Beeinträchtigung) Andreas Gramsch (1. Budokan Hünxe) mit seiner Unified Partnerin Dr. Nina Völkel (PSV Oberhausen) an.
Der Start der Paarung Gramsch/Völkel stand zu Beginn unter keinem guten Stern. Andreas Gramsch war bereits vor Ort. Die Anreise von Nina Völkel jedoch gestaltete sich als etwas schwierig. Sie konnte aus beruflichen Gründen erst am Wettkampfmorgen anreisen. Zusammen mit Lisa, die als DJB-Jugendsprecherin bei der Auswertung der Bewertungsbögen unterstützte sollte, und Marco ging es um 2 Uhr nachts in Oberhausen los. Die Fahrt endete aber vorerst in der Nähe von Düsseldorf. Ein übersehener Fuß einer Warnbarke, der auf der Fahrbahn lag, führte dazu, dass man sich einen Plattfuß einfuhr. Durch die tatkräftige Unterstützung von Peter Binner wurde ein Ersatzauto zur Autobahn gebracht und die Fahrt ging für Nina und Lisa weiter.
Dank Peters Hilfe wurde die Halle in Erlangen noch
rechtzeitig zur Anmeldung erreicht. Da der Start der inklusiven Kata erst am
frühen Nachmittag war, konnte man den Schreck der Hinfahrt noch gut
verarbeiten. Voll konzentriert ging es dann um 14 Uhr, als erste Paarung des
inklusiven Wettbewerbs, auf die Matte. Mit ihrer eigenen Kata waren Andreas und
Nina, bis auf Kleinigkeiten beim letzten Wurf, zufrieden. Danach konnten sie
sich in Ruhe die weiteren Paarungen anschauen. Es wurde schnell klar, die
anderen Paare haben ordentlich trainiert und sind deutlich besser geworden.
Es stellte sich die Frage: „Hat es zum dritten Titel
gereicht?“
Bei der Siegerehrung stand das Ergebnis fest. Der Hattrick
war geschafft!
Lisa Binner war als DJB-Bundesjugendsprecherin und Helferin vor Ort.